Donnerstag, 6. Juni 2013

es gibt immer etwas Besseres

Nachdem ich mich vor einigen Jahren mit dem Verkauf meiner Minolta 9000AF samt riesigem Objektivpark und Zubehör endgültig von der analogen Fotografie verabschiedet hatte, beschränkten sich meine diesbezüglichen Ambitionen mit der digitalen Olympus 5050 samt UW-Gehäuse erst mal auf die Welt unter Wasser und einige Reisebilder. So richtig zufrieden war ich im Vergleich zu den Dias der analogen Welt nicht, die meisten Bilder wurden in irgendwelchen Ordnern abgelegt und nie wieder angeschaut.
Das änderte sich aber mit meiner ersten digitalen DSLR-Kamera, einer Canon 50D. Plötzlich entdeckte ich Photoshop mit seinen vielfältigen Möglichkeiten und ich wurde an meine ersten Versuche in der Dunkelkammer erinnert, als ich mit der Pseudo-Solarisation wunderbare Effekte hervorzaubern konnte. Am PC geht das ganz ohne Panscherei mit viel mehr Möglichkeiten ... einfach toll!
Der einzige Nachteil: die Kamera war mit dem 17-85mm Zoom nicht eben leicht, und natürlich kamen schnell das 50mm 1,4 , das Tokina 11-16mm und als krönender Abschluss das Canon 70-200mm 2,8 II samt Kenko-Konverter dazu, von den 2 Blitzgeräten ganz zu schweigen. Ich musste mich schon vor dem Urlaub entscheiden, was lass ich daheim, was nehme ich mit. 2010 war ich  noch ohne das Tele mit dem Motorrad in Südamerika, das war noch ganz gut. Ein Jahr später waren es in der Mongolei über 10 kg, die die Fotoausrüstung wog, viel zu viel für entspanntes Reisen. Schließlich konnte ich ein 2000 Euro-Objektiv mit 2 Bodys ja nicht einfach am Motorrad lassen, wenn ich etwas besichtigen wollte, also hieß es schleppen. Als ich nach einem Sturz auch noch die Reise abbrechen musste und mit 3 gebrochenen Rippen und Schlüsselbeinfraktur neben dem normalen Gepäck auch noch die schwere Fotoausrüstung nach Deutschland zurückbringen musste, da fasste ich den Entschluss, alles zu verkaufen und mir einfach eine Bridge-Kamera zur Dokumentation meiner Reisen zu besorgen.
Es wurde die Sony DSC HX100V mit einem riesigen Zoombereich und vor allem Full HD Video. Klar musste man Abstriche an die Bildqualität machen, aber für meine Blogs und auf dem Laptop waren die Bilder gut anzusehen. Leider hatte meine Kamera wohl von Anfang an ein Problem mit dem manuellen Fokussieren, aber da ich in der Hauptsache mit AF fotografierte, fiel mir das erst nach Ende der Garantie auf. Weil die Kamera kein Filtergewinde besitzt, kaufte ich einen Adapter von Jens Färber. Und für Nahaufnahmen den Raynox 250 Macrovorsatz, ein tolles Teil. Als ich jedoch nach den ersten Touren meine Bilder in Photoshop bearbeiten wollte, musste ich feststellen, dass das kamerainterne Sony-Programm die Jpegs schon derart verarbeitet hatte, dass sie zwar relativ scharf und knackig aussahen, aber für eine Weiterverarbeitung völlig unbrauchbar waren. Das unverarbeitete RAW-Bild bietet die Sony leider nicht. Schade. Zunächst behalf ich mir damit, dass ich die meisten Menuepunkte in der Kamera auf minimale Bearbeitung stellte. Aber im Hinterkopf nistete sich dann doch der Gedanke ein, dass ich meine DSLR-Ausrüstung vielleicht doch nicht so vorschnell hätte verkaufen sollen.
Auslöser für den erneuten Kauf einer DSLR war schließlich ein Kollege, der eine Nikon D300 hatte und sich eine neue Vollformatkamera kaufen wollte. Dadurch animiert begann ich mich auch für eine solche zu interessieren und schlug nach Lektüre zahlreicher Fotozeitschriften und einschlägiger Seiten im Internet bei der Nikon D800 zu. So ein wenig war das auch ein Frustkauf, schließt mein Arbeitgeber doch zum 30.September die deutsche IT-Abteilung. Nach fast 25 Jahren Betriebszugehörigkeit ist man schneller geneigt, den Frust mit einem Kauf etwas Positives entgegen zu setzen, das kennen wir ja alle zur Genüge. Bei mir war es die D800, beim Kollegen die Canon 5d III. Ich gebe zu, wenn mir dafür einer die Geschäftsfähigkeit abspricht, dann kann ich ihm nicht widersprechen. Canon verkaufen, Nikon kaufen, die Hersteller werden sich die Hände reiben. Aber in den diversen Foren konnte ich mich zumindest überzeugen, dass es eine ganze Menge Menschen gibt, die einen System- oder Marken-Wechsel ins Auge fassen und durchziehen. Meistens, weil sie nicht mit dem zufrieden sind, was sie haben. Die Frage ist eben, ob wirklich die Ausrüstung dafür kann oder nicht eher derjenige, der sie bedient. Auch mit einer einfachen Kamera werden erstklassige Bilder geschossen, wenn die Idee, das Motiv und die Umsetzung mit den vorhandenen Möglichkeiten stimmen.

Warum dieser Blog? Diesmal kein Protokoll einer Reise, sondern ein Versuch, sich dieser Kamera anzunähern und etwas über ihre Möglichkeiten zu erfahren. Nikon D800, 36 Millionen Pixel, über 1 kg schwer schon ohne Objektiv, mit unzähligen Möglichkeiten und ebenso vielen Fehlerquellen. Gekauft habe ich es zusammen mit dem Tamron 24-70mm 2,8, noch einmal 825g schwer, im Gegensatz zu seinem Nikon-Pendant aber mit Stabilisator. Bei meinem Zitterich vielleicht nicht die schlechteste Wahl. Schaun mer mal.
Am Anfang stelle ich erst mal meine Ausrüstung vor mit ein paar Bildern, danach kommt der Umgang mit der D800.

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